Presseberichte
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Berchtesgadener Anzeiger 15.10.2022
Marktgemeinderat Marktschellenberg erteilt Einvernehmen zum Austauschplan »Forelle«
Marktschellenberg – Im Februar behandelte der Marktgemeinderat den Bauantrag für den Ersatzbau an der Stelle des ehemaligen Gasthofs »Forelle«.
Bei der Bearbeitung im Landratsamt kamen Fragen auf, die insbesondere die Gestaltung betreffen, da sich das Gebäude in unmittelbarer Nähe zu Denkmälern befindet. Bauherr und Planungsbüro haben sich dessen angenommen und nun nach Abstimmungsgesprächen mit den Fachbehörden einen Austauschplan vorgelegt. Diesen Plan stellte Bürgermeister Michael Ernst während der Gemeinderatssitzung den Räten vor und zeigte sich erfreut, dass nun eine Lösung gefunden wurde. Der Architekt hat Elemente, die bei Gebäuden im Ortskern vorhanden sind, in die Planung einfließen lassen. Das Bild ist nun deutlich gefälliger.
Dem schlossen sich Volkhard Geiger (FWG), der an die Funktionen des Gebäudes und den Gewinn an Wohnraum erinnerte, und Wolfgang Lochner (CSU), der die Verträglichkeit mit dem Ortsbild herausstellte, an.
Der Marktgemeinderat erteilte einstimmig das Einvernehmen unter der Auflage, dass das Vorhaben fachlich von einem Ortsplaner begleitet wird. (fb)
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Marktschellenberger Bote Juni 2021
Die „neue“ Forelle – ein Sachstand
Der Marktschellenberger Bote hatte kürzlich die Möglichkeit, mit Thomas Schwaiger über die Entwicklungen zur „neuen“ Forelle zu sprechen.Vor wenigen Tagen ist der Voreigentümer, wie vereinbart, aus der „Forelle“ ausgezogen, weiß er zu berichten. Im letzten Jahr hat er das zentrale Haus am Marktplatz erworben.
Zwischenzeitlich ist natürlich sehr viel passiert. Es ist natürlich nicht einfach, in der heutigen Zeit ein altes Gebäude dieser Größe, das das Ortsbild bestimmt, wiederbeleben zu können. Ob Behörden oder Förderstellen – es gibt viele Möglichkeiten, aber über den richtigen Weg muss schließlich der Bauherr immer selbst entscheiden. Zu Corona-Zeiten wird es schließlich nicht leichter.
Die beiden Gebäude haben ein ansehnliches Alter. Zentrale Bauteile, wie ein Treppenhaus, sind für jedes Gebäude vorhanden. Bei einem Umbau müsste man alles, wie Fluchtwege usw., doppelt erstellen. Außerdem befinden sich die Geschosse auf verschiedenen Ebenen.
Vor wenigen Wochen fand dazu eine Begehung und Beurteilung durch einen erfahrenen Statiker statt. Das Ergebnis war sehr ernüchternd.
Nach den Varianten des Umbaus oder teilweisen Neubaus, stehe ich nun auf dem Stand, dass nur ein Neubau aus vielerlei Sicht Sinn macht.
Nun stehe ich mitten in der Planung eines Ersatzbaus – es wird also eine „neue“ Forelle entstehen.
Selbstverständlich greife ich bei meinem Projekt den Wunsch der Schellenbergerinnen und Schellenberger nach einem seniorengerechten Wohnen, einer Arztpraxis und einem Dorfladen mit Imbissstation auf. Die von der Marktgemeinde initiierte Seniorenstudie, die sehr aussagekräftig ist, hilft mir sehr bei der Planung.
Es ist sicherlich kein einfaches Projekt, wie sich auch schon die letzten Monate gezeigt hat. Ich freue mich aber sehr, dass ich große Unterstützung von allen Beteiligten erhalte. Alle sind am Entstehen eines neuen Hauses interessiert, das auch eine Bereicherung für unseren Ort darstellen wird.
Ein Neubau muss natürlich alle Vorschriften des Jahres 2021 erfüllen – über die Beratung und Begleitung durch meinen Architekten Wolfgang Schulze, das Kreisbauamt und die Marktgemeinde bin ich sehr froh und dankbar.
Durch die Unterstützung des Kreisbauamts und der Marktgemeinde, vertreten durch Bgm. Michael Ernst, kam ich große Schritte weiter.
Im ersten Halbjahr wird es einen Planentwurf geben, der dann auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann. In welcher Form das dann geschehen kann, wird die Entwicklung der Pandemie zeigen.
In absehbarer Zeit möchte ich mit dem Ausräumen der Gebäude beginnen. Für das Verständnis danke ich jetzt bereits meinen Nachbarn sehr herzlich! -
Berchtesgadener Anzeiger 24.04.2021
Marktschellenberg – Im Dezember 2020 fand eine Befragung der Bürger im Alter von über 60 Jahren statt (wir berichteten). Von den 503 Schellenbergern in dieser Altersgruppe gaben 48,7 Prozent den ausgefüllten Fragebogen zurück. Darüber freute sich Bürgermeister Michael Ernst, wie er in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstag kundtat.
Die Studie habe somit eine sehr große Aussagekraft. Anhand der Ergebnisse der verschiedenen Fragestellungen zur Wohnzufriedenheit, Teilhabe, Information und Beratung sowie Unterstützung und Pflege gab die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung ihre Handlungsempfehlungen ab.
Der Marktgemeinderat war erfreut, dass das im ehemalige Gasthof »Forelle« geplante Vorhaben einen Großteil der Handlungsempfehlungen abdecken wird. Hierzu gehören unter anderem die Realisierung eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts, Verbesserung der Versorgung (wie Arzt, Dorfladen), barrierefreies Wohnen und die Schaffung einer Begegnungsstätte.
Bezüglich der Barrieren im öffentlichen Raum ist eine Ortsbegehung mit einem Fachkundigen geplant. Die Nachbarschaftshilfe bietet die Seniorengemeinschaft Berchtesgadener Land Süd im Berchtesgadener Talkessel mit einem guten und umfangreichen Angebot an, »über das man sich glücklich schätzen kann«, so der Bürgermeister.
Das Ergebnis der Umfrage ist auf der Internetseite der Marktgemeinde abrufbar. Fb -
Berchtesgadener Anzeiger 17.12.2020
Marktschellenberg – Marktbürgermeister kommt seinem Ziel, den Ortskern wiederzubeleben, einen Schritt näher: Ein multifunktionales Gebäude soll im ehemaligen Gasthaus »Forelle« eingerichtet werden. Das gab der Rathauschef in seinem Jahresrückblick in der Sitzung am Dienstag bekannt. Dabei legte er viel Wert darauf, dass sich die Bürger an dem Vorhaben beteiligen.
Bürgermeister Michael Ernst verriet schon zu Beginn des Jahres, dass er den Ortskern wiederbeleben will. »Weil bei uns alles so klein und verschachtelt ist, muss man sich vorher Gedanken machen, wo was passt.« Blinder Aktionismus könne sonst auf Dauer schaden.
Nun hat er mit dem neuen Eigentümer des ehemaligen Gasthauses »Forelle« einen ersten Ansatz entwickelt: Für das Gebäude sind Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten für Senioren vorgesehen. Zudem sollen ein Nahversorger mit Imbiss sowie ein medizinischer Versorgungs- und Dienstleistungsbetrieb einziehen. Nicht nur das Gebäude, sondern auch den Vorplatz am östlichen Marktplatz will Ernst erneuern und zusätzliche Stellplätze schaffen.
»Ein Projekt, das nicht nur unseren Ortskern aufwertet, sondern auch dem ganzen Ort dienen wird«, sagte der Rathauschef. Wie die konkrete Umsetzung aussehen wird, das steht noch nicht final fest. Denn der Bedarf an Seniorenbetreuung müsse unter anderem abgefragt werden. »Der Bürger muss sich unbedingt beteiligen.« Aus diesem Grund verschickte er kürzlich einen Fragebogen an alle Bürger, die vor dem 1. Januar 1961 geboren sind. Die Auswertung wird »sehr hilfreich sein«. Die Ergebnisse daraus sollen die Vorbereitungsarbeiten wesentlich erleichtern.
Traurig stimmt den Marktbürgermeister, dass ein unmittelbarer Meinungsaustausch wegen der Corona-Pandemie nicht möglich ist: »Ein Gebäude, das den Ortskern bestimmt, erhält eine neue Verwendung. Und wir können uns nicht treffen und darüber sprechen. Paradox.«